Schmecken (Geschmackssinn)

Bei unserem Geschmackssinn handelt es sich um einen so genannten Chemosensor, der die vier Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig und bitter sowie umami wahrnehmen kann. Dies geschieht über die Aktivierung der Geschmacksknospen, die auf der Oberfläche der Zunge liegen.

Aktivierte Geschmacksknospen für die Geschmackswahrnehmung

Auf dem Zungenrücken, d.h. der Zungenoberfläche, befinden sich neben kleinen Erhebungen, den Papillen zur Tastempfindung auch solche zur Geschmackswahrnehmung. Man unterscheidet Blätterpapillen sowie pilzförmige und wallförmige Geschmackspapillen. In ihrem Inneren liegen die Geschmacksknospen. Sie ähneln in ihrer Form Tulpenknospen, daher auch der Name. Oben, im Bereich der Epitheloberfläche der Zunge, weisen die Geschmacksknospen ein kleines Grübchen mit einer Öffnung auf, den Geschmacksporus. In diesen ragen die Sinneszellen mit einem so genannten Geschmacksstiftchen hinein.

Mehrere Nervenfasern versorgen die einzelnen Geschmacksknospen und verbinden sie untereinander: Für die vorderen zwei Drittel der Zunge sind die sensorischen Neuronen des Gesichtsnervs (7. Hirnnerv, Nervus facialis Chorda tympani) verantwortlich, für das hintere Drittel diejenigen des „Schluck-Nervs" (9. Hirnnerv, Nervus glossopharyngeus).

Die Geschmacksstoffe gelangen im Speichel gelöst zu den Rezeptoren der Geschmacksknospen und docken dort an - vergleichbar einem Schlüssel im Schloss. Dadurch kommt es zur Erregung der Geschmacksknospen und zum Aufbau von Aktionspotenzialen. Diese Signale werden dann über die sensorischen Fasern des Nervus facialis und des Nervus glossopharyngeus zum Hirnstamm übermittelt.

Der Geruchssinn ist für Geschmacksempfindungen unerlässlich - mit verstopfter Nase haben wir bekanntlich keinen oder deutlich weniger Geschmack.