Riechschleimhaut

Die Riechschleimhaut (Regio olfactoria) befindet sich in den oberen Nasenmuscheln, am Nasendach und auf beiden Seiten der oberen Nasenscheidewand. Die Schleimhautregion im oberen Nasengang wird auch als Riechgang bzw. Riechspalte bezeichnet. Ihre Größe beträgt 3 bis 5 qcm. Darauf liegen rund 10 Millionen Riechzellen. Im Vergleich zum Hund ist das sehr wenig: Unsere vierbeinigen Freunde haben - abhängig von ihrer Größe und Schnauzenlänge - eine 75 bis 150 qcm umfassende Riechschleimhaut mit etwa 230 Millionen Riechzellen. Nicht umsonst spricht man von Hunden als Makrosmatiker, d.h. von „Nasentieren" mit sehr gut entwickeltem Geruchssinn, von uns Menschen hingegen als Mikrosmatiker.

Diese Region im oberen Nasengang (= Riechgang bzw. Riechspalte) enthält u.a bestimmte Zellgruppen, deren Rezeptoren Duftmoleküle aus der eingeatmeten Luft aufnehmen können (Riech- bzw. Sinnesepithel). Von diesem Sinnesepithel aus werden die olifaktorischen Reize über Riechnerven zum Riechzentrum ins Gehirn geleitet.

Unterhalb der menschlichen Riechschleimhaut sitzen zahllose Drüsen, die mit ihren Ausfuhrgängen in eine bestimmte Zellgruppe, das Riechepithel, münden und dort mit ihrem Sekret die Duftmoleküle lösen und entfernen. Daher werden sie auch Spüldrüsen genannt.

Die menschlichen Riechzellen sind spezialisierte, sensorische Nervenzellen mit zwei Fortsätzen (bipolare Nervenzellen), die eine Lebensdauer von nur einigen Wochen haben. Entsprechend müssen sie regelmäßig neu gebildet werden. Am oberen Ende der Riechzellen, an den Dendriten, sitzen die Riechkolben. Diese weisen viele Riechhärchen auf, an denen sich die Geruchsrezeptoren befinden. Die unteren Fortsätze der Riechzellen, die Axone, verlaufen durch die Knochenplatte des Siebbeins in der vorderen Schädelgrube.