Das Mittelohr

Der mittlere Abschnitt des Hörorgans umfasst das Trommelfell (Membrana tympani), die Paukenhöhle (Cavum tympani) und die Ohrtrompete (Tuba auditiva eustachii).

Das Trommelfell liegt am Ende des knöchernen Gehörganges und grenzt den äußeren Gehörgang gegen die Paukenhöhle ab. Es besteht größtenteils aus straffem Bindegewebe (Pars tensa), das nur in einem kleinen oberen Areal schwächer ausgebildet ist (Pars flaccida). Die Membran des Trommelfells wird durch die auftreffenden Schallwellen in Schwingungen versetzt und überträgt diese zur Paukenhöhle.

Im Inneren der Paukenhöhle liegen die mit Schleimhaut überzogenen Gehörknöchelchen Hammer (Malleus), Amboss (Incus) und Steigbügel (Stapes) - die kleinsten Knochen unseres Körpers. Der Hammer besteht aus Griff, Hals und Kopf. Der Griff des Hammers ist in die Bindegewebsschicht, in die Pars tensa des Trommelfells eingelassen. Der Amboss ist über ein Sattelgelenk mit dem Hammer verbunden und setzt sich aus einem Körper sowie einem langen und einem kurzen Schenkel zusammen. Der Steigbügel ist das letzte Gehörknöchelchen in Richtung Innenohr. An seinem Köpfchen ist er durch ein Gleitgelenk mit dem Amboss verbunden. Seine Fußplatte mündet in das so genannte ovale Fenster (Fenestra vestibuli), eine feine Membran, die den luftgefüllten Raum des Mittelohrs mit dem flüssigkeitsgefüllten Raum des Innenohrs verbindet. Über die Gehörknöchelchenkette - Hammer, Amboss und Steigbügel - werden die durch die Schallwellen hervorgerufenen Schwingungen des großflächigen Trommelfells möglichst verlustarm auf das Innenohr übertragen (Impedanzwandler). Wird die Gehörknöchelchenkette zerstört, kommt es zu einer hochgradigen Verminderung des Hörvermögens um etwa 40-50 dB (Schallleitungsschwerhörigkeit).

Die ebenfalls zum Mittelohr zugehörige Ohrtrompete (Tube, Eustachische Röhre) verbindet das Mittelohr mit dem Rachenraum und dient dem Druckausgleich, beispielsweise beim Fliegen und Tauchen.