Ohrenkorrektur - plastische Operation

Genau genommen müsste eine „Ohrenkorrektur" Ohrmuschelkorrektur heißen, da dies die einzige Maßnahme zur Veränderung der Ohrform ist.

Eine Ohrenkorrektur, medizinisch Otoplastik genannt, dient dazu, abstehende Ohren ("Segelohren") anzulegen oder zu große Ohrmuscheln zu verkleinern. Sie kann erst durchgeführt werden, wenn das Wachstum des äußeren Ohres beendet ist - in der Regel nach dem fünften Lebensjahr. Bei auffällig abstehenden Ohren ist eine Korrektur vielfach zu diesem Zeitpunkt ratsam, damit dem Kind Hänseleien in der Schule erspart bleiben. Die heutigen Operationsverfahren sind sehr schonend und die Ergebnisse des Eingriffs, durchgeführt von einem erfahrenen HNO-Arzt, äußerst erfolgreich. Meist werden beide Ohren korrigiert, auch wenn nur eines absteht oder zu groß ist. Denn auf diese Weise ist eine bessere Ausgewogenheit im Ergebnis gewährleistet.

Der Eingriff erfolgt unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose, abhängig vom Alter und Befinden des Patienten. Bei kleinen Kindern wird in der Regel unter Vollnarkose operiert. Die Operation dauert pro Ohr 45 bis 60 Minuten. Zunächst macht der Operateur einen Schnitt hinter dem Ohr. So bekommt er Zugang zum Ohrknorpel, der nun wie gewünscht korrigiert wird mittels Schnitt-, Schleif-, oder Nahttechnik. Das jeweilig favourisierte Verfahren hängt vom Alter, von der Art und dem Grad der Fehlstellung ab. Bei abstehenden Ohren fehlt meist der Längswulst im mittleren Ohrknorpel. Er wird deshalb im Rahmen des Eingriffs nachgeformt. Sind die Korrekturen beendet, wird ein Verband angelegt. Zurück bleibt eine kleine Narbe hinter dem Ohr, die jedoch nach spätestens einem halben Jahr verblasst und kaum mehr auffällt. Nachdem der Verband abgenommen wurde, erhält der Patient ein Stirnband, um die Position der Ohrmuschel zu stabilisieren.

Wichtiges vor der OP

Am Vortag der Operation werden erforderliche Voruntersuchungen, wie bei anderen Eingriffen auch, durchgeführt. Wichtig ist es, Medikamente, welche die Blutgerinnung herabsetzen, zwei Wochen vor dem Eingriff nicht mehr einzunehmen. Auch auf Nikotin sollte zwei Wochen vor und nach dem Eingriff verzichtet werden, da es die Durchblutung beeinträchtigt und so die Wundheilung verzögert.

Wichtiges nach der OP

Nach dem Eingriff kann es zu Schmerzen, Schwellungen und Blutergüssen am operierten Ohr kommen. Das ist normal und gibt sich von alleine wieder. Gegebenenfalls können Schmerzmittel verabreicht werden. Die ersten Tage nach der Operation sollte sich der Patient keinen körperlichen Anstrengungen wie auch Sport unterziehen und nicht die Haare waschen. Schwere Ohrringe sollten nach der Operation für mindestens ein halbes Jahr nicht getragen werden.

Wie bei einer Nasenkorrektur und anderen Operationen können Komplikationen auftreten - sehr selten zwar, aber immerhin. So kann es zu Nervenverletzungen mit Taubheitsgefühlen, Blutungen, Wundheilungsstörungen oder einer überschießenden Narbenbildung kommen. Auch kann es sein, dass sich der Knorpel infiziert und dann entfernt werden muss.

Gute Prognose

Ohrenkorrekturen haben eine gute Prognose: Wenn auch eine vollständige Symmetrie der Ohrmuscheln selten erreicht wird, sind die Patienten sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die Kosten für die Otoplastik werden von den Krankenkassen meistens nicht ersetzt. Patienten bzw. Eltern sollten diesen Punkt daher vor dem Eingriff mit dem Operateur und ihrer Kasse klären.