26.04.2010

Werbung animiert Jugendliche zum Rauchen

Kinder und Jugendliche, die viel Werbung mit Tabakprodukten sehen, rauchen auch häufiger Zigaretten. Nach Ansicht eines Präventionsexperten setzt die Tabakindustrie ganz bewusst auf Motive, die Jugendliche ansprechen…

Je mehr Zigarettenwerbung Jugendliche sehen, desto stärker ist ihr Bedürfnis selbst zu rauchen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die im American Journal of Preventive Medicine veröffentlicht wurde. Wissenschaftler um Privatdozent Dr. Reiner Hanewinkel beobachteten für eine Untersuchung der Krankenkasse DAK und des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung in Kiel (IFT-Nord) das Verhalten von rund 3.400 Schülern im Alter zwischen 10 und 17 Jahren. Dazu legten sie ihnen Werbung von 6 Zigarettenmarken und 8 anderen Produkten vor ­- alle ohne erkennbare Marke. Die Schüler sollten angeben, wie oft ihnen eine Werbung bereits begegnet ist, und ob sie sich an den Markennamen erinnern.

Je besser die Kinder und Jugendlichen Zigarettenwerbung wieder erkannten und sogar den Markennamen nennen konnten, desto eher waren sie dem Rauchen zugetan. In der Gruppe mit hohem Werbekontakt hatten doppelt so viele Schüler schon einmal geraucht wie in der Gruppe mit niedrigem Werbekontakt. Die Anzahl der aktuellen Raucher lag in der ersten Gruppe sogar 3-mal so hoch.

„Ganz bewusst setzt die Tabakindustrie auf Motive, die Jugendliche ansprechen", kritisiert Ralf Kremer, Präventionsexperte der DAK. Dabei werden Jugendliche besonders schnell abhängig. Bereits nach vier Wochen gelegentlichen Rauchens leiden sie unter Entzugserscheinungen wie Nervosität, Unruhe und Gereiztheit.

Erfreulicherweise hat sich seit 2001 die Anzahl der jugendlichen Raucher fast halbiert. Aber noch immer greift mehr als jeder siebte Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren regelmäßig zur Zigarette.

Weitere Informationen zum DAK-Antirauch-Programm finden Sie unter www.justbesmokefree.de

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