18.11.2014

Pollenallergiker sollten jetzt mit einer Immuntherapie starten

Der Herbst ist für Heuschnupfen-Patienten der ideale Zeitpunkt, um mit der Behandlung ihrer Allergie zu beginnen. Die sogenannte Hyposensibilisierung bzw. spezifische Immuntherapie bildet die Basis für eine beschwerdeärmere Pollensaison im nächsten Jahr. Heutzutage stehen verschiedene wirksame Therapieformen für Pollenallergiker zur Verfügung...

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Der Herbst ist für Heuschnupfen-Patienten der ideale Zeitpunkt, um mit der Behandlung ihrer Allergie zu beginnen. Die sogenannte Hyposensibilisierung bzw. spezifische Immuntherapie bildet die Basis für eine beschwerdeärmere Pollensaison im nächsten Jahr. „Eine Hyposensibilisierung wirkt im Gegensatz zu Akutmedikamenten wie einem Antihistaminikum nicht nur symptomlindernd, sondern ursächlich.  D.h., sie reguliert das gestörte Immunsystem des Allergie-Patienten, das eigentlich harmlose Stoffe wie Pollenbestandteile bekämpft “, erläutert Dr. Wolfgang Hornberger vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte

Heutzutage stehen verschiedene wirksame Therapieformen für Pollenallergiker zur Verfügung. Neben den bewährten Injektionen, der „Allergie-Impfung“, gibt es auch Medikamente zur Einnahme. „Beides hat seine Vorteile. Die orale Therapie kann in der Regel daheim erfolgen. Wichtig ist dabei, dass die Tabletten oder Tropfen über Monate konsequent jeden Tag eingenommen werden müssen. Wer lieber eine kontrollierte Therapie wünscht und nicht täglich an die Medikamenten-Einnahme denken möchte, sollte sich in der HNO-Arzt-Praxis besser ein paar Spritzen geben lassen“, empfiehlt Dr. Hornberger. Hierfür bieten sich diverse Präparate mit unterschiedlichen Dosierschemata an. Nach einer umfassenden Diagnostik und einem ausführlichen Gespräch wird Ihnen Ihr HNO-Arzt zu der Therapieform raten, die für Sie am besten geeignet ist. „So besteht zum Beispiel für Berufstätige die Möglichkeit einer Kurzzeittherapie mit nur vier Injektionen, so dass der zeitliche Aufwand für den Patienten überschaubar ist“, erklärt der niedergelassene HNO-Arzt aus dem saarländischen Sulzbach.

Eine Allergie-Therapie ist nicht nur in Hinblick auf eine ersehnte Beschwerdefreiheit sinnvoll. Das Immunsystem eines Allergikers ist in ständiger Alarmbereitschaft, daher kann sich die Überempfindlichkeit auf andere Organe ausbreiten. Eine Hyposensibilisierung kann bei Pollenallergikern diesen so genannten „Etagenwechsel“, d.h. die Einbeziehung der unteren Atemwege, die Entwicklung eines allergischen Asthmas, verhindern. „Die vollständige Behandlung einer Allergie erfordert nur etwas Geduld. Denn eine Hyposensibilisierung sollte laut offizieller Empfehlungen mindestens  drei  Jahre andauern. Der Aufwand lohnt sich aber für den Patienten, wenn so Spätfolgen wie eine asthmatische Erkrankung verhindert werden können. Zumal der Patient schon nach dem ersten Therapiejahr eine Linderung seiner Beschwerden während der Pollensaison spüren wird, welche in den folgenden Behandlungsjahren noch besser wird“,  betont Dr. Hornberger.