11.03.2010

Passivrauchen begünstigt Mittelohrentzündungen

Mittelohrentzündungen können durch verschiedene Risikofaktoren begünstigt werden. Vor allem Kinder, die in Raucher-Familien aufwachsen, sind besonders gefährdet...

Mittelohrentzündungen sind eine der häufigsten Infektionserkrankungen im Säuglings- und Kleinkindalter. „Das Auftreten einer Mittelohrentzündung kann durch verschiedene Risikofaktoren begünstigt werden. So sind Kinder, die in Raucher-Familien aufwachsen, besonders gefährdet", warnt Dr. Michael Deeg, Vorsitzender des Landesverbandes Baden vom Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte. Weitere Gründe für das häufige Auftreten einer Mittelohrentzündung können eine vergrößerte Rachenmandel („Polypen"), Allergien, ein geschwächtes Immunsystem oder der häufige Gebrauch eines Schnullers sein.

„Die akute Mittelohrentzündung ist eine Entzündung der Schleimhaut im Mittelohr mit oft plötzlich einsetzenden Schmerzen, die verstärkt abends oder nachts auftreten. Häufig wird sie ursächlich durch einen Schnupfen ausgelöst. Über die Ohrtrompete, die den Nasen-Rachen-Raum und das Mittelohr verbindet, steigen die Keime auf, vermehren sich und lösen eine Entzündungsreaktion in der mittleren Ohrpartie aus", erklärt der niedergelassene HNO-Arzt aus Freiburg. Bei kleinen Kindern ist die Ohrtrompete kürzer und weiter als beim Erwachsenen und somit anfälliger für Entzündungen. „Hinzu kommt bei Kindern, die ständig Passivrauch ausgesetzt sind, ein höheres Infektionsrisiko für den Nasen-Rachen-Bereich und eine generelle Schwächung des Immunsystems", betont Dr. Deeg.

Da eine Mittelohrentzündung schmerzhaft ist und gefährliche Auswirkungen haben kann, sollte sie grundsätzlich vom HNO-Arzt oder Kinderarzt behandelt werden. Der HNO-Arzt kann auch die Ursache der Mittelohrentzündung klären. „Eine Pneumokokken-Impfung, die in erster Linie gegen Erreger einer Lungenentzündung wirkt, kann Säuglinge und Kleinkinder zudem vor Mittelohrentzündungen schützen", empfiehlt Dr. Deeg.

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