30.01.2019

Nasenpolypen können Nasenatmung und Geruchssinn einschränken

Gutartige Wucherungen der Nasenschleimhaut, sogenannte Polypen, können das Riechvermögen und die Nasenatmung beeinträchtigen. Außerdem können sie Schmerzen und ein unangenehmes Druckgefühl im Gesicht verursachen.

©fizkes - Fotolia.com

Wenn Menschen über Schmerzen sowie ein Druckgefühl im Gesicht oder nachlassenden Geruchsinn klagen, sollte immer auch an Nasenpolypen (Polyposis) gedacht werden. Anfangs machen sich die gutartigen Wucherungen der Schleimhaut in den Nasennebenhöhlen kaum bemerkbar. Aber mit zunehmendem Wachstum bis in die Nasenhaupthöhle schränken sie den Geruchssinn so ein, dass die Betroffenen immer schlechter riechen können. Bei Beeinträchtigungen des Geruchssinns sollte immer ein HNO-Arzt zur Klärung der Ursache aufgesucht werden. Ein vorübergehend verschlechtertes Riechvermögen kann zwar auch als Folge einer Erkältung auftreten, aber oft steckt eine andere Ursache wie eben Polypen der Nase dahinter, die die Riechbahnen blockieren.

Bestehen neben der geruchsunempfindlicheren Nase weitere Anzeichen, kann dies für das Vorliegen von Polypen sprechen. Typisch für Nasenpolypen ist beispielsweise eine eingeschränkte Nasenatmung, was sich durch nächtliches Schnarchen äußern kann. Die Nasennebenhöhlen sind auch häufiger entzündet, es kommt teilweise zu Kopfschmerzen und Ausfluss von wässrigem Nasensekret.

Werden Nasenpolypen frühzeitig erkannt, können sie z.B. mit einem Kortison-Präparat behandelt werden. Schlagen die Medikamente nicht an oder sind die Polypen schon zu groß, ist eine Operation angeraten. Bei gut zugänglichen Polypen kann dieser Eingriff in einigen Fällen ambulant in einer HNO-Praxis durchgeführt werden. Anderenfalls ist die Operation mit einem kurzen Klinikaufenthalt verbunden.

Spricht man bei Kindern von „Polypen", so ist eine stark vergrößerte Rachenmandel gemeint. Echte Nasenpolypen treten meist erst nach dem 30. Geburtstag auf. Insgesamt sind etwa 4% der deutschen Bevölkerung von Nasenpolypen betroffen, Männer doppelt so häufig wie Frauen. Die Ursachen sind vielschichtig. So können beispielsweise chronische Nasennebenhöhlenentzündungen (etwa 12% der westlichen Bevölkerung haben eine chronische Sinusitis) oder allergische Erkrankungen die Entstehung von Nasenpolypen begünstigen. 

äin-red
Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/65630/Antikoerper-verkleinert-Nasenpolypen-bei-chronischer-Sinusitis