28.05.2013

Mögliche Allergiesymptome vom HNO-Arzt abklären und behandeln lassen

Menschen, die derzeit verschnupft sind, die sich schlapp fühlen und deren Augen jucken, sollten nicht einfach mit Verdacht auf Heuschnupfen in der Apotheke antiallergische Arzneien kaufen, sondern die Beschwerden vom HNO-Arzt abklären und die Diagnose „Pollenallergie“ absichern lassen...

Sven Weber - fotolia.com

Menschen, die derzeit verschnupft sind, die sich schlapp fühlen und deren Augen jucken, sollten nicht einfach mit Verdacht auf Heuschnupfen in der Apotheke antiallergische Arzneien kaufen, sondern die Beschwerden vom HNO-Arzt abklären und die Diagnose „Pollenallergie“ absichern lassen. „Antiallergische Medikamente, sogenannte  Antihistaminika, sind heute freiverkäuflich in der Apotheke erhältlich. Dies stellt aus ärztlicher Sicht ein Problem dar. Dadurch, dass Antihistaminika nicht mehr von den Krankenkassen erstattet werden, wird die Krankheit „Allergie“ bagatellisiert und viele Menschen therapieren sich auf gut Glück selbst – ohne ärztlich gesicherte Diagnose“, kritisiert Dr. Doris Hartwig-Bade vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.

Dieses Nicht-zum-Arzt-Gehen kann schwere gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. „Viele Heuschnupfen-Patienten behandeln so nur die Symptome der Allergie, nicht deren Ursachen. Doch eine Chronifizierung der Allergie kann einen Etagenwechsel zur Folge haben, d.h. die Beschwerden breiten sich auf die unteren Atemwege bis hin zum allergischen Asthma aus“, warnt die niedergelassene HNO-Ärztin aus Lübeck. Denn das Immunsystem eines Allergikers ist in ständiger Alarmbereitschaft, hat keine Regenerationsphase, daher kann sich die Überempfindlichkeit auf andere Organe verlagern. „Nur eine Immuntherapie, eine so genannte Hyposensibilisierung, kann das bei Allergiepatienten übersensible Immunsystem dauerhaft regulieren“, empfiehlt Dr. Hartwig-Bade.

Jetzt schon Termin für Start der Allergietherapie ausmachen

Trotz vielfältiger Therapieangebote lassen sich Menschen mit Heuschnupfen aber zu selten ursächlich behandeln. Nur etwa 10% der Pollenallergiker nehmen eine Hyposensibilisierung, die von den Kassen erstattet wird, in Anspruch. „Problematisch ist, dass die meisten Heuschnupfen-Patienten nach der Pollenflugsaison ihren Leidensdruck schnell wieder vergessen.  Dabei sind Herbst und Winter der ideale Zeitpunkt, um eine ursächliche Allergietherapie zu beginnen. Idealerweise machen die Patienten jetzt schon einen Termin hierfür bei ihrem HNO-Arzt aus“, rät Dr. Hartwig-Bade. Wird die Therapie konsequent über drei Jahre fortgesetzt, können Betroffene nahezu Beschwerdefreiheit erlangen.  Je früher die Therapie nach Auftreten der ersten Symptomatik begonnen wird, desto größer ist in der Regel der Erfolg. „Aber auch jahrelange Allergiker können von einer Immuntherapie profitieren und sollten sich diesbezüglich von ihrem HNO-Arzt bzw. Allergologen beraten lassen“, betont Dr. Hartwig-Bade.

äin-red

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