27.09.2018

Insektengiftallergie? Verdacht beim HNO-Arzt abklären lassen

Wespen haben 2018 Hochsaison - für Allergiker kann ein Stich lebensgefährlich sein. Bei einem Verdacht auf eine Insektengiftallergie gegen Wespen ist es daher äußerst wichtig, diese beim HNO-Arzt abklären zu lassen und sich hinsichtlich der Therapie beraten zu lassen.

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2018 ist ein ideales Jahr für Wespen! Der milde Winter, die Trockenheit und die lange Wärme haben optimale Bedingungen für Wespen-Völker geschaffen. Dementsprechend gab es auch viele Wespenstiche, die fast immer schmerzhaft sind, aber häufig nur zu einer lokalen Rötung und Schwellung führen, die innerhalb weniger Tage wieder abklingt.

Lebensgefahr: Allergischer Schock nach Wespenstich

Doch für manche Menschen ist ein Wespenstich äußerst gefährlich. Sie reagieren mit einer schweren allergischen Reaktion auf das Insektengift der Wespe. Innerhalb weniger Minuten kann es zu einem starken Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen, heftigem Juckreiz, Atemnot, Übelkeit und Erbrechen kommen. Im schlimmsten Fall reagiert ein Gestochener so stark auf das Insektengift, dass er einen sogenannten „allergischen Schock“ bzw. „anaphylaktischen Schock“ mit Blutdruckabfall, Bewusstlosigkeit und sogar Atemstillstand erleidet. Treten derartige Anzeichen für einen allergischen Schock bzw. systemische Reaktionen auf oder handelt es sich um einen Stich im Mund- und Rachenraum, sollte unverzüglich ein Notarzt verständigt werden.

Immuntherapie bringt Gewinn an Lebensqualität

Eine Insektengiftallergie und Erinnerungen an einen durchlebten allergischen Schock können die Lebensqualität erheblich einschränken. Die Angst vor Wespen ist groß und statt der erforderlichen Ruhe, reagieren Betroffene oft zu hektisch, wenn Wespen in der Nähe sind. Umso wichtiger ist es, eine Insektengiftallergie behandeln zu lassen. Bei einer Hyposensibilisierung bzw. spezifischen Immuntherapie wird dem allergischen Patienten Wespengift zunächst in sehr niedriger und dann in steigender Dosis unter die Haut des Oberarms gespritzt. Die Immuntherapie beginnt zur Sicherheit im Krankenhaus, der Patient bleibt dort einige Tage stationär. Eine ambulante Therapieeinleitung beim niedergelassenen Arzt ist aber auch möglich. Ist dann die Höchstdosis erreicht, wird dem Patienten in regelmäßigen Abständen eine Injektion beim HNO-Arzt verabreicht.
Insgesamt dauert eine solche Allergie-Impfung mindestens drei Jahre. Dadurch kann der Körper eine Toleranz gegen das Wespengift entwickeln. Bereits im ersten Jahr nach Therapiebeginn haben viele Patienten bereits einen Schutz gegen das Wespengift aufgebaut. Ungeachtet dessen sollte die Therapie aber nie vorzeitig abgebrochen werden.

Bei einem Verdacht auf eine Insektengiftallergie gegen Wespen oder auch Bienen, ist es unbedingt ratsam, diese beim HNO-Arzt abklären zu lassen und sich hinsichtlich der Therapie und deren Ablauf beraten zu lassen. Außerdem ist das Beiführen eines Notfallsets für Insektengiftallergiker absolut empfehlenswert.

äin-red