26.02.2019

Hörstörungen: früh erkennen und rechtzeitig behandeln

Am 3. März findet der Welttag des Hörens statt. Anlässlich dieser weltweiten Initiative unter dem Dach der WHO möchte der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte an die Wichtigkeit der frühzeitigen Behandlung von Hörstörungen erinnern.

Erste Hörstörungen machen sich oft beim erschwerten Folgen von Gesprächen in der Gruppe bemerkbar

Hören ist eine unserer wesentlichen Sinnesfunktionen. Durch den Hörvorgang werden Verarbeitung und Wahrnehmung akustischer Phänomene, die Kommunikation sowie die Raumorientierung durch Lokalisation von Schallquellen realisiert.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass derzeit etwa 450 Millionen Menschen weltweit an einer Schwerhörigkeit leiden, in Deutschland sind es ca. 20-30 Millionen, die Tendenz ist steigend. Damit gehört die gestörte Hörfunktion zu den großen Volkskrankheiten. Die meisten Hörstörungen finden sich im höheren Lebensalter.

Hörminderungen beginnen schleichend

Erstes Symptom ist die Kommunikationsstörung auf Gund einer beiderseitigen Hörminderung. Wegen des schleichenden Verlaufs bleibt diese jedoch oft lange unbemerkt, später ersetzen Rate-Mechanismen die Inhaltsfindung. Im fortgeschrittenen Stadium wirkt sich die Hörbeeinträchtigung auch auf das Folgen und Verstehen von Einzelgesprächen in ruhiger Umgebung sowie Situationen des täglichen Lebens aus (Fernsehen, Radio hören, Telefonieren). Dieses führt dazu, dass der Gesprächsinhalt nur noch eingeschränkt verstanden werden kann. Die Betroffenen versuchen, das resultierende Informationsdefizit durch Nachfragen oder Erhöhung der Lautstärke auszugleichen oder, später, solche Situationen ganz zu vermeiden (sozialer Rückzug, emotionale Beeinträchtigungen).

Die weitaus häufigste Behandlungsmethode ist heute die beiderseitige Hörgeräteversorgung. Damit kann ein normales kommunikatives Gehör erreicht werden. Sehr selten sind chirurgische Optionen erforderlich.
Die Entscheidung, Defizite des Hörvermögens auszugleichen ist nicht nur medizinisch, sondern auch wissenschaftlich sinnvoll und darüber hinaus eine Vernunftsentscheidung.

Hörgeräte-Versorgung für mehr Lebensqualität

Die Hörverbesserung, insbesondere Nutzung von Hörhilfen (beiderseits!), geht nachgewiesenermaßen mit einer Verbesserung der Lebensqualität einher. Erreicht werden auch eine höhere Gleichgewichtsfähigkeit sowie emotionale Stabilität, auch Ohrgeräusche (Tinnitus) werden häufig verdeckt.

Eine Früherkennung und Ursachenfindung der Hörstörung führt der HNO-Arzt durch. Die unbehandelte Hörminderung kann mit weiteren gesundheitlichen Einschränkungen einhergehen, wie eine emotionale Instabilität, demenzielle Entwicklungen, Depressionen und Stürzen.

Eingebettet in eine internationale Kampagne unter dem Dach der WHO bietet der Welttag des Hörens am 3. März 2019 eine besondere Gelegenheit, sich intensiver über die Zusammenhänge einer gestörten Hörfunktion zu informieren: www.welttag-des-hoerens.de

Quelle: Meldung des Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte