06.07.2020

Corona: Kein höheres Risiko für Pollenallergiker

Pollenallergiker haben laut Einschätzung von Experten kein erhöhtes Risiko für eine Corona-Infektion. Menschen mit Pollenallergie müssen weder ihre Akuttherapie noch ihre Allergietherapie (Hyposensibilisierung) unterbrechen.

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An die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) und die Europäische Allergiestiftung (ECARF) wurde in den letzten Wochen mehrfach die Frage gestellt, ob Personen mit einer allergischen Rhinitis durch Pollen (Heuschnupfen) ein höheres Risiko haben, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren oder zu erkranken.
Die Antwort lautet: NEIN.

Dazu Prof. Dr. med. Karl-Christian Bergmann, PID-Vorsitzender und ECARF-Experte:
„Personen mit einem Heuschnupfen haben keine verminderte immunologische Abwehr, sie sind nicht „immun-geschwächt“ und die Abwehr gegen Bakterien und Viren ist bei ihnen normal. Pollenallergiker haben eine verstärkte immunologische Reaktion auf die in der Luft fliegenden Pollen. Sie bilden Antikörper gegen Allergene der Pollen, die in der Haut durch einen Allergietest oder im Blut nachweisbar sind. Dies ist kein Zeichen für eine geschwächte immunologische Abwehr.“

In der gegenwärtigen Corona-Situation sollten Pollenallergiker die gleichen Medikamente zur Behandlung des Heuschnupfens anwenden, die sie bisher genutzt haben. Personen, die eine Immuntherapie (Hyposensibilisierung) mit Spritzen (subkutane Immuntherapie), Tabletten oder Tropfen (sublinguale Immuntherapie) erhalten, können diese Therapie ohne Probleme weiter durchführen und sollten diese nicht abbrechen.

Personen mit einem allergischen Asthma sollten ebenfalls die ärztlich empfohlene Therapie für das Asthma unverändert fortsetzen und bedürfen keiner Änderung ihrer Medikamente.

Pressemitteilung ECARF, äin-red