20.04.2022

Bessere Pollenflugvorhersage via Deutschem Wetterdienst

Allergiker können nun eine präzisere Pollenflugvorhersage vom Deutschen Wetterdienst nutzen, um z.B. ihre Freizeitaktivitäten besser planen zu können. Außerdem profitieren Heuschnupfen-Patienten vom Tragen der "Corona-Masken". Warum dies so ist, lesen Sie hier.

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Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erweitert seine Pollenflugvorhersage für Allergiker. Ein neues Ausbreitungsmodell soll präzisere Daten zur erwarteten Pollenkonzentration und der damit verbundenen Belastung liefern. Die mit dem neuen Modell errechneten Tagesmittelwerte liegen erst einmal für die vier Pollenarten Erle, Birker, Gräser und Ambrosia vor.

"So können allergiegeplagte Menschen bereits sechs Tage im Voraus verfolgen, ob und wann beispielsweise höhere Konzentrationen von Birkenpollen an ihrem Wohnort zu erwarten sind und entsprechende Vorkehrungen treffen", erklärt Christina Endler vom DWD-Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung.

Das neue Vorhersagemodell Icon-Art berücksichtigt die Blühbereitschaft der Pflanzen und Wettereinflüsse wie hohe Temperaturen oder Wind, die den Pollenflug beeinflussen können. Entwickelt wurde es laut DWD von den nationalen Wetterdiensten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen mit dem Karlsruher Institut für Technologie.

Masken-Tragen schützt Allergiker vor Pollen

Die medizinischen Masken und FFP2-Masken helfen nicht nur im Kampf gegen Corona, sie schützen auch Pollenallergiker: "Egal welche Maske man trägt, es ist sehr wahrscheinlich, dass Pollen durch das Material abgehalten werden", erklärt der Allergologe und Leiter der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst, Prof. Dr. Karl-Christian Bergmann. Dadurch könne die Menge eingeatmeter Pollen zumindest reduziert werden.

Erreichen die Pollen die Schleimhäute in Nase und Mund nicht mehr, können sie dort keine Symptome auslösen. In den meisten Fällen werden Symptome wie eine laufende Nase, Juckreiz im Mund oder Niesen durch das Tragen von Masken deutlich gemildert, erläutert der Allergologe Prof. Dr. Arthur Helbling, Leiter der Allergologisch-Immunologischen Poliklinik am Inselspital Bern. FFP2-Masken filterten zwar kleinere Partikel als Standard-Hygienemasken, die nur Partikel über etwa drei Mikrometer abhielten. Da Pollenkörner aber zwischen rund 10 und 100 Mikrometer groß seien, könnten beide Maskentypen Pollenkörner filtern.

Wer trotz Maske niesen muss, soll diese regelmäßig wechseln. "Ist die Maske feucht, bietet sie kaum mehr Schutz, weder vor Pollen noch vor Viren." Den Schutzeffekt von Masken mindert allerdings, dass Augen und Haut ungeschützt bleiben. Ein gewisser Schutz vor Pollen lasse sich mitunter durch das Tragen einer Brille erreichen.

Quellen: dpa, Pressemitteilung des DWD