13.01.2011

Anhaltende Heiserkeit unbedingt beim HNO-Arzt abklären lassen

Wochenlang anhaltende Heiserkeit und Stimmveränderungen sollten unbedingt vom HNO-Arzt abgeklärt werden. Dies können erste Anzeichen für Kehlkopfkrebs sein...

Spätestens wenn Heiserkeit länger als drei Wochen anhält, sollten Betroffene einen HNO-Arzt aufsuchen. Denn dies kann schlimmstenfalls ein Anzeichen für einen bösartigen Tumor des Kehlkopfes sein. „Ständige Heiserkeit oder anhaltende Stimmveränderung, Reizhusten und ein Fremdkörpergefühl können auf Kehlkopfkrebs im Frühstadium hinweisen - vor allem, wenn keine Erkältung vorliegt und die Stimme nicht überbelastet wurde. Schluckstörungen, Halsschmerzen und Atemnot  kommen im weiteren Verlauf hinzu. Gerade Raucher zählen zur Hochrisikogruppe für Kehlkopfkrebs. Sie sollten sich daher - auch ohne Anzeichen - regelmäßig beim HNO-Arzt durchchecken lassen", empfiehlt Dr. Doris Hartwig-Bade, Vize-Präsidentin vom Berufsverband Deutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte.

Bei diesem Vorsorge-Check untersucht der HNO-Arzt mit einem speziellen Lupen-Endoskop den Kehlkopf bzw. die Stimmbänder. Diese schmerzfreie Untersuchung kann ergänzt werden durch eine weitere optische Methode, der so genannten Stroboskopie. Mit Hilfe dieser Untersuchungstechniken kann der HNO-Arzt Krebs in der Frühphase feststellen und sogar Veränderungen erkennen, die zur Entwicklung von Kehlkopfkrebs führen können. „Je früher Kehlkopfkrebs bzw. seine Vorstufen behandelt werden, desto höher sind die Heilungschancen bzw. die Chance, dass der Krebs sich gar nicht erst entwickelt", betont die niedergelassene HNO-Ärztin aus Lübeck. Eine jährliche Kontrolle ist für jahrelange Raucher deshalb ab 40 Jahren ratsam.

In Deutschland sind derzeit etwa 3.400 Männer und 500 Frauen an Kehlkopfkrebs erkrankt. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Diagnosestellung liegt bei ca. 63 Jahren. Wie so viele Krebsarten macht Kehlkopfkrebs im Frühstadium oftmals keine auffälligen Beschwerden und wird deswegen häufig zu spät erkannt. Zu den Hauptrisikofaktoren zählt neben dem Rauchen Alkohol, vor allem der kombinierte Konsum. Aber auch eine beruflich bedingte Asbest- und Nickel-Belastung sowie bestimmte Viren-Infektionen (z.B. mit HPV - Humanen Papillom-Viren) können bei der Entstehung von Kehlkopfkrebs eine Rolle spielen.

Diese Pressemeldung des Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte (BVHNO) ist zur Veröffentlichung (ohne Bild) freigegeben. Bitte weisen Sie bei Verwendung im Printbereich auf das Informationsportal des BVHNO, www.hno-aerzte-im-netz.de, hin. Bei Online-Veröffentlichung erbitten wir eine Verlinkung auf die Website.

Dateien:
Gespraech_02.jpg21 Ki