Speicheldrüsenentzündung – Untersuchungen beim HNO-Arzt
Suchen Patienten aufgrund von Drüsenschmerzen im Kopfbereich einen HNO-Arzt auf, so wird dieser zunächst in einem Anamnese-Gespräch Folgendes erfragen:
- die Art, Dauer und Häufigkeit der Beschwerden
- den Zeitpunkt des Auftretens und Situationen, in denen die Symptome zunehmen
- Grunderkrankungen, insbesondere Stoffwechselstörungen (z.B. Diabetes mellitus), rheumatische Krankheiten und HIV-Infektionen
- die Einnahme von Medikamenten sowie
- frühere Erkrankungen, Verletzungen oder Eingriffe im Bereich der Drüsen oder der Mundhöhle sowie Bestrahlungen.
Danach wird der HNO-Arzt die Mundhöhle nach entzündlich veränderten Stellen absuchen und die Drüsen abtasten. Bei einer akuten bakteriellen Infektion kann meist Eiter aus dem Drüsenausführungsgang ausmassiert werden oder entleert sich sogar von selbst in die Mundhöhle. In einigen Fällen wird ein Abstrich vorgenommen und untersucht, um die Antibiotika-Therapie auf den bakteriellen Erreger abzustimmen.
Meist kann der HNO-Arzt aufgrund der Anamnese, der Untersuchung der Mundhöhle und des charakteristischen Beschwerdebildes vor allem bei einer akuten eitrigen Speicheldrüsenentzündung und bei Mumps schnell eine Diagnose treffen. Bei anderen Akutinfektionen und chronischen Speicheldrüsenentzündungen nimmt die Diagnosestellung oft mehr Zeit in Anspruch.
Eine Ultraschalluntersuchung spürt etwaige Speichelsteine, Abszessbildungen oder Tumoren auf. In Einzelfällen wird zur Unterstützung der Diagnose eine Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie (CT) oder unter örtlicher Betäubung eine Endoskopie des Drüsengangs (Sialendoskopie) durchgeführt. Die Endoskopie ermöglicht gleichzeitig die Gewinnung von Gewebe für eine labormedizinische Analyse, was insbesondere für chronische Entzündungen von Bedeutung ist. Außerdem kann sie therapeutisch zur Spülung des Ganges genutzt werden.