Schwindel – Untersuchungen und Diagnose

Zur Abklärung von Schwindel sind mitunter zahlreiche Untersuchungen seitens des behandelnden Arztes gefordert - zu vielfältig sind die möglichen Auslöser der Beschwerden.

Ausführliche Anamnese

Unerlässlich zu Beginn der Untersuchungen ist eine ausführliche Erhebung der Krankengeschichte und eventuell bestehender Vor- und Grunderkrankungen. Denn im Rahmen dieser so genannten Anamnese ergeben sich eindeutige Hinweise, dank derer bereits zwei Drittel der Fälle einer Diagnose zugeführt werden können. So erkundigt sich der HNO-Arzt beispielsweise genau danach, wodurch der Schwindel ausgelöst wird, welche Symptome dabei auftreten, wie lange diese anhalten und welche Begleiterscheinungen es gibt. Eine wichtige Rolle für die Diagnose spielt auch, ob der Patient Medikamente einnimmt und wenn ja, welche.

Der nächste Schritt auf dem Weg zur Diagnose ist die eingehende körperliche Untersuchung des Patienten. Geprüft werden dabei unter anderem Blutdruck, Puls und die Augenbewegungen.

Orientierende Gleichgewichtsprüfungen

Im Rahmen der orientierenden Gleichgewichtsprüfungen muss der Patient unter anderem mit verschlossenen Augen geradeaus gehen, mit geschlossenen Augen auf einer Stelle marschieren sowie mit geschlossenen Augen auf beiden Beinen stehen. Ein weiterer Test ist der Zeigeversuch, bei dem der Patient mit geschlossenen Augen die Fingerspitzen des Arztes mit seinen Händen berühren soll.

Vestibularisprüfungen

Zentrale Bedeutung haben die Tests zur Funktion des Gleichgewichtsorgans, die so genannten Vestibularisprüfungen. Mit ihrer Hilfe kann geklärt werden, ob der Schwindel durch Störungen des Gleichgewichtsorgans bedingt ist. Je nachdem, wie diese Tests ausfallen, können Rückschlüsse auf Vestibularstörungen sowie darauf gezogen werden, ob das linke oder das rechte Gleichgewichtsorgan betroffen ist.

Frenzel-Brille

Die Frenzel-Brille wird zur Untersuchung des Nystagmus eingesetzt. Es handelt sich dabei um eine Brille mit Vergrößerungsgläsern, mit der die zuckenden Augenbewegungen besser zu erkennen sind.

Hörprüfung

Auch das Gehör muss geprüft werden, da das Gleichgewichts- und Hörorgan ihre Signale über den gleichen Nerv (Nervus vestibulocochlearis) zum Gehirn weiterleiten.

Sonstige Untersuchungen

Darüber hinaus sind oftmals zusätzliche internistische, orthopädische, augenärztliche, neurologische oder psychiatrische Untersuchungen angezeigt. In einigen Fällen kommen auch bildgebende Verfahren zur Diagnosestellung zum Einsatz wie beispielsweise Magnetresonanztomografie, Computertomografie oder Duplex-Sonografie.