Schnarchen & Schlafapnoe - mögliche Auswirkungen

Die regelmäßig gestörte Nachtruhe sorgt mit ihren Folgeerscheinungen für enorme Einbußen im Privat- und Berufsleben der Patienten. Sie beschreiben ihre Lebensqualität entsprechend als stark beeinträchtigt.

Als besonders gefährdet erweisen sich die männlichen Schlafapnoe-Patienten. Wie Studien bestätigten, verdoppeln die nächtlichen Atemstörungen die Sterberate bei Männern. Bei den betroffenen Frauen erhöht sich die Sterberate zwar auch, aber keineswegs so ausgeprägt.

Große Last für Herz & Gehirn

Setzt, wenn auch nur vorübergehend, die Atmung aus, sinkt der Sauerstoffgehalt. Diese Unterversorgung ist vor allem für das Gehirn sehr gefährlich. Um den Sauerstoffmangel auszu-gleichen, muss das Herz öfter schlagen. Diese verstärkte Herztätigkeit belastet den Herzmuskel und schädigt ihn langfristig, was nicht allein an der niedrigen Sauerstoffsättigung des Blutes liegt. Die Atemaussetzer lösen zudem Stressreaktionen im Körper aus, welche ebenfalls das Herz überanstrengen.

In Folge dessen steigt das Risiko für Erkrankungen des Lebensmotors: Die Hälfte der Patienten mit Schlafapnoe leidet unter Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und anderen Herzmuskelerkrankungen. Das Herzinfarktrisiko der Betroffenen ist um 30% erhöht. Die Gefahr einen Schlaganfall zu erleiden, ist bei Apnoikern 7-mal höher als bei Gesunden.

Die nächtlichen Atemstillstände und der damit einhergehende Sauerstoffmangel bewirken in der Lunge Veränderungen an den feinen Gefäßen. Dadurch erhöht sich der so genannte pulmonale Widerstand. Das führt letztlich zu einer Vergrößerung der rechten Herzhälfte und einer Rechtsherzschwäche (Cor pulmonale). Sie zeigt sich zu Beginn mit beschleunigtem Herzschlag (Herzrasen) und Atemnot. Ist auch die linke Herzhälfte betroffen, kommt es zu Wasseransammlungen (Ödemen) in den Beinen und zu einer Vergrößerung der Leber.

Hohe Unfallgefahr

Zahlreiche Erhebungen belegen, dass Menschen mit Schlafapnoe ein doppelt so hohes Unfallrisiko haben als andere Verkehrsteilnehmer. Die Zahl schwerer Unfälle, bei denen Menschen verletzt werden, ist sogar fünfmal höher - die extreme Tagesmüdigkeit fordert ihren Tribut. Gerade beim Autofahren wirkt sich die permanent gestörte Nachtruhe unter anderem durch den gefürchteten Sekundenschlaf und Konzentrationsschwäche gefährlich deutlich aus.

Erhöhtes Diabetes-Risiko

Jüngste Forschungsergebnisse zeigen, dass Patienten mit Schlafapnoe 2,5-mal häufiger eine Insulinresistenz haben als gesunde Menschen gleichen Alters. Ist die Toleranz gegenüber dem

Hormon Insulin gestört, erhöht sich das Risiko für Typ-2-Diabetes enorm. Die genauen Zusammenhänge, die zwischen den Atemstillständen und der Insulinresistenz bestehen, werden

derzeit noch erforscht. Bekannt ist bereits, dass die Atempausen eine Kaskade von Stressreaktionen im Körper in Gang setzen. Im Zuge dessen werden auch mehr Stresshormone wie Kortisol frei, welche die Insulintoleranz negativ beeinflussen.

Sodbrennen

Im Zuge von Schnarchen und Schlafapnoe kommt es auch häufig zu Sodbrennen. Der Grund dafür ist, dass Magensäure bedingt durch die beeinträchtigte Atmung zurück in die Speiseröhre fließt. Hier verursacht sie dann an den Schleimhäuten das typische, sehr unangenehme Brennen in der Brust.

Auch die Lust leidet

Die nächtlichen Atemstillstände setzen auch der Libido zu: Sexuelle Probleme finden sich bei weiblichen wie männlichen Patienten mit Schlafapnoe häufig. Bei Männern wurde auch ein enger Zusammenhang mit Erektionsstörungen festgestellt: Der wiederholte Sauerstoffmangel erhöht direkt das Risiko für Probleme mit der Potenz. In einer kürzlich durchgeführten Studie hatten fast 70% der Männer mit Schlafapnoe auch Erektionsstörungen.