Scharlach – Definition und Häufigkeit

Scharlach (auch Scharlach-Angina; weniger gebräuchlich: Scarlatina) ist eine Infektionskrankheit des Halses, die von Streptokokken (Bakterien) hervorgerufen wird. Scharlach gilt als Kinderkrankheit, vor allem Kinder im Alter zwischen 3 und 9 Jahren erkranken daran, es gibt aber auch Krankheitsfälle unter Erwachsenen. Am häufigsten tritt die Krankheit in den Wintermonaten auf.

Scharlach ist hochansteckend. Die Ansteckung erfolgt fast immer direkt durch Tröpfcheninfektion, selten über Eiter oder andere Körperflüssigkeiten, kontaminierte Gegenstände oder Lebensmittel. Demzufolge infizieren sich oft mehrere Personen in einer Familie oder zahlreiche Kinder in Kindergärten oder Schulen. Der Krankheitsverlauf ist meist mild, jedoch können auch Komplikationen eintreten, wenn die Therapie mangelhaft ist. Behandelt wird Scharlach mit Antibiotika.

Scharlach ist weltweit verbreitet. Bis zur Einführung der Antibiotika war es eine überaus ernste Erkrankung, die vor allem im 19. Jahrhundert mit Epidemien grassierte und zahlreiche Todesopfer forderte. Heute tritt Scharlach regional wieder vermehrt auf, beispielsweise in den osteuropäischen Schwellenländern. Ein Grund dafür ist, dass einige Erregerstämme resistent gegen Penicillin geworden sind. Die Häufigkeit der Krankheit lag 1999 in Deutschland - hochgerechnet von Fallzahlen einzelner Bundesländer - bei etwa 62 Fällen pro 100.000 Einwohnern, wobei vermutlich die Dunkelziffer deutlich höher ist.