Nasenpolypen – Behandlung beim HNO-Arzt

Die Behandlung der Nasenpolypen richtet sich in erster Linie nach deren Größe und Ausbreitung. Als Alternativen stehen die medikamentöse Behandlung und die operative Entfernung der Nasenpolypen zur Verfügung, die einander oftmals auch ergänzen.

Medikamentöse Behandlung

Kleinere Polypen können sehr gut medikamentös mit Glukokortikoiden behandelt werden, entweder mit einem lokal angewendeten Kortison-haltigen Nasenspray oder mit Kortisontabletten. Kortison hemmt das Wachstum der Polypen und bringt kleinere oft gänzlich zum Verschwinden. Nachdem Kortison das örtliche Immunsystem beeinträchtigt, muss eine eventuelle bakterielle Infektion der Nebenhöhlen oder der Nasenschleimhaut unbedingt vorher mit einem Antibiotikum behandelt werden. Die Bakterien könnten sich sonst ungehindert ausbreiten.

Die Anwendung des kortisonhaltigen Nasensprays muss über einen längeren Zeitraum erfolgen, in der Regel über sechs bis zwölf Monate. Oft lässt sich so eine Operation vermeiden.

Falls ein Asthma bronchiale oder eine Allergie vorliegen, sollten diese mit behandelt werden, indem beispielsweise über einen längeren Zeitraum ein Antihistaminikum eingenommen wird.

Im Falle einer Schmerzmittelunverträglichkeit sollte der Patient dieses Mittel künftig meiden.

Operative Entfernung

Wird mit der medikamentösen Therapie keine wirkliche Besserung erzielt oder sind die Polypen einfach zu groß, ist eine operative Entfernung (Polypektomie) unumgänglich. Bei kleineren, gut zugänglichen Polypen kann dieser Eingriff auch ambulant in einer HNO-Arztpraxis durchgeführt werden. Unter lokaler Betäubung wird der Polyp mit einem schlingenförmigen Instrument erfasst und herausgezogen. Auch eine Entfernung mit dem Laser ist möglich. Dann wird eine Tamponade gelegt, die nach zwei Tagen wieder entnommen werden kann.

Größere Polypen und Polypen in den Nasennebenhöhlen werden bei einem stationären Aufenthalt in einer Klinik minimal-invasiv durch die Nasenlöcher entfernt. Wenn die Nasennebenhöhlen beteiligt sind, werden diese bei dem Eingriff gleichzeitig mit saniert. Dabei wird wuchernde Schleimhaut entfernt. Soweit erforderlich werden während des Eingriffs auch die Ausgänge der Nasennebenhöhlen (Ostien) vergrößert. Das Abfließen des Nasensekrets wird dadurch erleichtert, so dass künftigen Entzündungen, die wiederum ein polypöses Wachstum begünstigen könnten, vorgebeugt wird.

Nach der Operation sollte die Nase für mehrere Tage nicht geschnäuzt und abfließendes Sekret nur abgetupft werden. Falls der Patient niesen muss, sollte er dies mit weit geöffnetem Mund tun, um den Druck auf die Nase zu verringern. Überhaupt sollte zunächst alles vermeiden werden, was den Druck in der Nase steigen lässt, wie z.B. übermäßige körperliche Anstrengung, heiße Bäder oder Kopf nach vorne beugen.

Nachbehandlung

Ein ganz wesentlicher Punkt nach der operativen Entfernung von Nasenpolypen ist eine sorgfältige Nachbehandlung und anschließende regelmäßige Nasenpflege. Damit lässt sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Polypen wieder auftreten, stark reduzieren. Zur Nachbehandlung eignen sich kortisonhaltige Nasensprays, die noch über einen längeren Zeitraum nach der Operation angewendet werden sollten. Zusätzlich sollten die Schleimhäute regelmäßig befeuchtet werden, indem der Patient inhaliert oder eine Nasendusche anwendet.