Akute Nasennebenhöhlenentzündung – Behandlung beim HNO-Arzt
Erstes Ziel der Behandlung einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung ist es, die Nebenhöhlen zu belüften und den Schleim zum Abfließen zu bringen. Als wichtigste Maßnahme wird die Nase mit abschwellenden Nasentropfen oder Nasenspray behandelt. Diese Mittel sollten aber nicht länger als eine Woche angewandt werden, da die Nasenschleimhaut sonst ohne Hilfe nicht mehr abschwillt (Privinismus). Wenn das nicht ausreicht, verwendet der HNO-Arzt eine hohe Einlage. Hierfür wird ein mit abschwellenden Nasentropfen getränkter Wattetupfer unter Sicht für 10 Minuten in den mittleren Nasengang geschoben.
Oft empfiehlt der HNO-Arzt unterstützend schleimlösende und sekretfördernde Mittel (Sekretolytika), z.B. Präparate mit Myrtol oder einem pflanzlichen Kombinationspräparat. Im Falle einer eitrigen Entzündung verordnet der HNO-Arzt ein Antibiotikum.
Die Patienten müssen ausreichend trinken (am besten ca. 2-3 Liter Wasser oder Tee), weil sich sonst der Schleim nicht verflüssigen kann und die Mittel nicht wirken. Eine Rotlichtlampe ist wohltuend, ihre Wärme hilft gegen die Entzündung. Ein gutes altes Hausmittel ist die Dampfinhalation mit ätherischen Ölen oder die Inhalation von Salzen mit einem speziellen Inhalationsgerät (Vernebler). Beim Liegen bzw. Schlafen sollten Betroffene den Kopf hochlagern, damit der Schleim gut abfließen kann.
Lässt sich eine akute Nebenhöhlenentzündung auch nach 10 bis 14 Tage nicht wirkungsvoll eindämmen, kann der Arzt die Nebenhöhlen punktieren und mit einer wässrigen Antibiotika-Lösung ausspülen. Gelegentlich ist auch die Aufspreizung des mittleren Nasengangs unter lokaler Betäubung erforderlich. Selten wird die Stirnhöhle in Höhe der Augenbrauen mit einem Bohrer geöffnet (Beck-Bohrung), Sekret und Eiter abgesaugt und mit Antibiotika durchgespült.