Akute Mittelohrentzündung – Untersuchung und Diagnose

Die Diagnose einer akuten Mittelohrentzündung wird vom HNO-Arzt über den Zustand des Trommelfell gestellt. Mit Hilfe eines Mikroskops wird das Trommelfell auf Veränderungen hin untersucht. 

Bei einer Otitis scheint das Trommelfell nicht gräulich, sondern rosa. Da die Belüftung nicht richtig funktioniert, ist das Trommelfell eingezogen und die Blutgefäße erweitert. So entsteht die Verfärbung. Wässrigen Erguss kann man durch das Trommelfell schimmern sehen. Ist das Sekret vereitert, wölbt sich das Trommelfell unter dem Druck nach außen, vielleicht ist bereits ein kleiner Riss zu erkennen.

Der HNO-Arzt wird darüber hinaus die Nase und den Nasen-Rachen-Raum mit speziellen Winkel-Endoskopen untersuchen. Die Nasennebenhöhlen werden mit Ultraschall begutachtet.

Bei Patienten, die bereits mehrmals eine akute Otitis media hatten oder bei denen Komplikationen vorliegen, ist die Durchführung einiger Hörtests angezeigt. Beispielsweise werden die Schwingungsfähigkeit des Trommelfells und der Druck im Mittelohr gemessen (Tympanometrie). Für Kleinkinder und Säuglinge steht neben diesem Verfahren die Messung der otoakustischen Emissionen zur Verfügung, bei denen keine Mitarbeit des kleinen Patienten erforderlich ist. Eine so genannte Tonaudiometrie misst neben den otoakustischen Emissionen die Tonhörschwelle.

Heilt die Entzündung trotz medikamentöser Behandlung nicht aus, ist es wichtig, zwischen einer bakteriellen und viralen Otitis zu unterscheiden. Rascher Fieberanstieg, akute Schmerzen, eine Schallleitungsschwerhörigkeit und die Beteiligung beider Ohren deuten meist auf eine bakterielle Entzündung hin. Um sicher zu gehen, kann der Erreger aus dem Ohrfluss laborchemiisch bestimmt werden.

Bei Verdacht auf eine Komplikation wie Mastoiditis oder Meningitis geben Röntgenbilder oder eine Computertomografie Aufschluss über das Ausmaß der Infektion.