Akute Mittelohrentzündung – Definition und Häufigkeit

Die akute Mittelohrentzündung (AMO) ist eine Entzündung der Schleimhaut im Mittelohr mit häufig plötzlich einsetzenden Schmerzen, die verstärkt abends oder nachts auftreten. Die akute Mittelohrentzündung, lateinisch Otitis media acuta genannt, ist meist die Folge eines Infekts im Nasen-Rachen-Raum. Vielfach handelt es sich ursächlich um einen durch Viren ausgelösten Schnupfen, dem dann eine so genannte Superinfektion, eine Besiedlung mit Bakterien, folgt. Über die Ohrtrompete, die den Nasen-Rachen-Raum und das Mittelohr verbindet, steigen die Bakterien auf, vermehren sich und lösen eine eitrige Entzündungsreaktion in der mittleren Ohrpartie aus.

Bei kleinen Kindern ist die Ohrtrompete kürzer und weiter als beim Erwachsenen und somit anfälliger für Entzündungen. Die akute Mittelohrentzündung ist daher eine der häufigsten Erkrankungen im Kindesalter bis etwa zum 6. Lebensjahr. Der Krankheitsgipfel liegt zwischen dem 6. und 18. Lebensmonat. Statistisch gesehen erkrankt jedes zweite europäische Kind im 1. Lebensjahr mindestens einmal, bis zu seinem 7. Lebensjahr hat hochgerechnet sogar jedes Kind mindestens eine akute Mittelohrentzündung durchgemacht. Danach wird die Otitis media seltener, kann aber grundsätzlich in jedem Lebensalter auftreten.

Eine akute Mittelohrentzündung führt zu pulsierenden Schmerzen sowie einem Druckgefühl im Ohr. Sie wird häufig von Fieber sowie einem schlechten Allgemeinzustand begleitet. Eine akute Mittelohrentzündung stellt keinen medizinischen Notfall dar, sie sollte dennoch unbedingt fachärztlich behandelt werden, um mögliche Komplikationen und Folgeerkrankungen zu verhindern.