Allergischer Schnupfen – Untersuchungen und Diagnose

Der HNO-Arzt wird zunächst erfragen, in welchen Situationen bzw. zu welcher Zeit, welche Beschwerden auftreten. Dabei können Auskünfte über das berufliche Umfeld, die Freizeitgestaltung, erbliche Vorbelastung sowie regelmäßiger Kontakt zu Tieren aufschlussreich sein.

Eine Untersuchung des Nasen-Rachen-Raums mittels Rhinoskopie mit dem Mikroskop oder dem Endokop und bei Notwendigkeit mit Untersuchung der Nasennebenhöhlen mittels Ultraschall dient der Abgrenzung zu anderen Erkrankungen, z.B. zu einer Erkältung oder einer unspezifischen nasalen Hyperaktivität (hyperreflektorische Rhinitis). Veränderungen der Nasenschleimhäute geben wichtige erste Aufschlüsse.  

Allergie-Testung

Erhärtet sich der Verdacht auf einer Allergie, stehen verschiedene Allergietests zur Verfügung.

Der am meisten genutzte Allergietest ist der Pricktest. Häufige Allergene werden als Flüs-sigkeit an vorher markierten Stellen auf die Haut des Unterarms geträufelt und können nach einem kleinen Eindruck mit einer Prick-Lanzette in die oberste Hautschicht eindringen. Es erfolgt dann eine Wartezeit von etwa 25 Minuten. Reagiert der Patient auf eine Lösung sensibel, bilden sich Quaddeln und/oder Rötungen. Manchmal sind sogar Ausläufer , so genannte Pseudopodien sichtbar. Um die Allergene auswertbar zu machen, benötigt man  Kontroll- bzw. Vergleichslösungen. Dazu werden  eine neutrale Kochsalz-Flüssigkeit (hier wird keine Reaktion auf der Haut erwartet) und eine Histamin-haltige Reizlösung (kräftige Reaktion auf der Haut erwartet) verwandt.

Nach diesem Muster funktionieren außerdem der Reibtest - das Allergen wird mit Druck auf der Haut verrieben - sowie der Scratchtest mit einem leichten Ankratzen der Haut.

Der Intrakutantest wird seltener angewendet, da er etwas aufwändiger ist. Jede Allergenlösung wird hierbei gesondert unter die Haut gespritzt.

Blutuntersuchungen - RAST (Radio-Allergo-Sorbent-Test) oder EAST (Enzym-Allergo-Sorbent-Test) genannt - bestimmen die Konzentrationen des allergietypischen Antikörpers Immunglobulin E (IgE). Der Wert dieser Antikörpergruppe ist bei Menschen mit allergischen Reaktionen vom Soforttyp (Typ I) gegenüber Gesunden in der Regel erhöht. Leider ist dieser Test nicht vollständig aussagekräftig, da die Werte bei manchen Allergikern trotzdem im Normalbereich liegen oder bei Menschen aufgrund anderer Erkrankungen erhöht sind.

Ist die Zuordnung von allergischen Beschwerden zu einem Auslöser schwierig, wird bei einem Provokationstest ein Allergenextrakt direkt auf die Nasenschleimhaut gebracht.  Hierbei wird die Dosierung so lange gesteigert bis eine positive Reaktion erzeugt wird.