14.02.2014

Pollenallergie: Therapiestart jetzt noch sinnvoll

Für Pollenallergiker stehen verschiedene wirksame Therapieoptionen zur Verfügung. Doch nur etwa 10% der Heuschnupfen-Patienten lassen sich ursächlich behandeln. Dabei können viele Pollenallergiker auch noch im Februar mit einer Therapie, einer sogenannten Hyposensibilisierung, beim HNO-Arzt starten...

Etwa jeder vierte bis fünfte Erwachsene leidet unter einer Pollenallergie. Für die Betroffenen stehen verschiedene wirksame Therapieoptionen zur Verfügung. Doch nur etwa 10% der Heuschnupfen-Patienten lassen sich ursächlich behandeln. „Dabei können viele Pollenallergiker auch noch im Februar mit einer Therapie, einer sogenannten Hyposensibilisierung oder spezifischen Immuntherapie, beim HNO-Arzt starten, um eine beschwerdeärmere Pollensaison zu erleben“, empfiehlt Dr. Wolfgang Hornberger vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte. Eine aktuelle Studie belegt die gute Wirksamkeit einer Kurzzeittherapie über 3 Wochen. Die untersuchte Kurzzeitimmuntherapie reduzierte allergische Beschwerden wie Augenjucken und laufende bzw. verstopfte Nase bei 95 Studienteilnehmern um 48% gegenüber den Probanden (=93), die mit einem Scheinmedikament (Placebo) behandelt wurden. Auch die Lebensqualität der immuntherapierten Studiengruppe besserte sich deutlich. Getestet wurde die Wirksamkeit in einer Pollenexpositionskammer, d.h. die Heuschnupfen-Patienten waren standardisierten Allergendosen ausgesetzt, sodass eine wissenschaftliche Vergleichbarkeit der Symptomatik möglich war.

Pollenallergiker, die auf Mittel- und Spätblüher wie z.B. Gräser, Beifuß oder Ambrosia  allergisch reagieren,  können jetzt noch mit der Immunisierung beginnen. „Eine Allergietherapie ist nicht nur in Hinblick auf eine lang ersehnte Beschwerdefreiheit sinnvoll. Eine Hyposensibilisierung kann auch einen so genannten Etagenwechsel bei Heuschnupfen-Patienten, d.h. die Einbeziehung der unteren Atemwege, die Entwicklung eines allergischen Asthmas, verhindern. Da sind Akutmedikamente aus der Apotheke, die nur die Symptome lindern, wirkungslos“, betont Dr. Hornberger.  

Im Vorfeld einer spezifischen Immuntherapie ist es entscheidend, die Allergene, d.h. die Substanzen auf die das Abwehrsystem des Allergikers so überempfindlich reagiert, genau zu kennen. Der HNO-Arzt bestimmt die Allergene und berät den Patienten hinsichtlich geeigneter Therapieformen und führt – abhängig von der Diagnosestellung – eine Hyposensibilisierung durch. Eine erfolgversprechende Hyposensibilisierung sollte laut offizieller Empfehlungen mindestens 3 Jahre andauern.

Studienquelle: Patel et al., Efficacy of a short course of specific immunotherapy in patients with allergic rhinoconjunctivitis to ragweed pollen. J Allergy Clin Immunol, 2014 Jan; 133(1):121-129
www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23870670

äin-red

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