04.05.2015

Pneumokokken-Impfung für Cochlea-Träger empfohlen

Menschen mit einem Cochlea-Implantat sollten sich laut aktueller Empfehlung der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut u.a. gegen Pneumokokken impfen lassen...

Bildquelle: Cochlear Deutschland GmbH & Co. KG, Hannover

Große Studien, u.a. aus den USA, Kanada und Großbritannien, zeigen, dass Menschen, die ein Cochlea-Implantat tragen, ein höheres Risiko haben, an einer bakteriellen Hirnhautentzündung (Meningitis) zu erkranken. Durch das Cochlea-Implantat existiert eine Verbindung zwischen Mittelohr und Innenohr, die normalerweise anatomisch voneinander getrennt sind. Dadurch können sich Bakterien leichter vom Mittelohr zum Innenohr und bis zur Hirnhaut ausbreiten.

Um Cochlea-Patienten besser vor einer Meningitis zu schützen, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut in Berlin einen Impfschutz gegen häufige Erreger einer Hirnhautentzündung, nämlich gegen Pneumokokken und Haemophilus-influenzae B (HiB).

Idealerweise sollte der Impfschutz vor Einsetzen der modernen Hörprothese erfolgen. Jedoch sollte eine notwendige Implantation nicht wegen einer fehlenden Impfung verschoben werden. Diese sollte dann nur baldmöglichst nachgeholt werden. Zum Pneumokokken- und HiB-Impfschutz sowie zu möglicherweise weiteren sinnvollen Impfungen für Cochlea-Träger berät Sie Ihr HNO-Arzt, Kinder- und Jugendarzt oder Hausarzt.

Keinesfalls sollte das erhöhte Infektionsrisiko ein Hinderungsgrund für das frühe Einsetzen eines Cochlea-Implantats sein, da dieses die Lebensqualität der schwerhörigen Patienten immens steigert. Ihr HNO-Arzt berät Sie hierzu ausführlich.

Quelle: äin-red, rki.de, Epidemiologisches Bulletin Nr. 36 09/14

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