09.06.2016

Laute Tröten können bei Fußball-Fans zu Hörschäden führen

Heute startet in Frankreich die Fußball-Europameisterschaft 2016. Zu den beliebten Fanartikel gehören in der Regel auch laute Tröten wie die "Vuvuzela". Doch diese Lärm-Macher können zu Hörschäden führen...

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Laute Tröten, speziell auch die "Vuvuzela" (bekannt von der WM 2010), sind bei Fußball-Fans beliebt, um die favorisierte Mannschaft anzufeuern. Und so finden diese sicher auch bei der Fußball-EM 2016, die heute startet, ihren Einsatz. Doch Vorsicht: Derartige Tröten können zu Hörschäden führen, wie Expertenmeinungen zur Vuvuzela zeigen. „Das trompetenförmige Instrument ist bis zu einem Meter lang, und sein Klang ähnelt dem Trompeten eines Elefanten oder einem Hornissenschwarm. Das Instrument ist aber mit seinen Schalldruckpegeln, die 120 dB erreichen können, bei maximaler Lautstärke für das menschliche Ohr nicht ungefährlich", warnt Prof. Leif Erik Walther vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte. „Bereits Schalldruckpegel über 85 dB können ohne entsprechenden Lärmschutz zu bleibenden Hörschäden und Ohrgeräuschen, d.h. einem Tinnitus, führen", so Prof. Walther weiter. Das von der Vuvuzela erzeugte Klangspektrum ist sehr breit und erstreckt sich von tiefen bis zu hohen Frequenzen, umfasst also den gesamten Bereich, den unser Hörorgan wahrnimmt.

Lärm schädigt die im Innenohr gelegenen Haarzellen. „Bei hohen Lärmpegeln und häufiger Belastung treten irreversible Schädigungen der äußeren Haarzellen auf, später sind auch die inneren Haarzellen betroffen. Irreversible Hörschäden, Schwerhörigkeit und störende Ohrgeräusche können die Folge sein. Gefährdet sind vor allem Kinder und Personen, bei denen Hörstörungen oder Tinnitus bereits vorhanden sind", betont der niedergelassene HNO-Arzt aus Sulzbach im Taunus.

Das Ausmaß von Hörschäden kann heute mit modernen diagnostischen Methoden gut bestimmt werden, zum einen subjektiv mit Hörprüfungen, aber auch objektiv mit modernen automatischen Verfahren. „Wir sind heute in der Lage, mittels der so genannten otoakustischen Emissionen eine Aussage über den Funktionszustand der äußeren Haarzellen, die auch bei Lärm in Mitleidenschaft gezogen werden, zu machen. Mit speziellen Reizen kann seit einiger Zeit auch die Hörschwelle bei Kindern und Erwachsenen exakt ermittelt werden", erklärt Prof. Walther. Daher ist es ratsam, bei Hörstörungen, insbesondere solchen, die durch Lärm verursacht sind, frühzeitig einen HNO-Arzt zu konsultieren.

Quelle: äin-red