Pfeiffersches Drüsenfieber – Untersuchung und Diagnose

Bei Verdacht auf Pfeiffersches Drüsenfieber tastet der HNO-Arzt die verschiedenen Lymphknoten ab, um eine Schwellung festzustellen. Darüber hinaus untersucht er mit dem Spiegel den Rachen und die Mandeln, die typischer Weise hochrot geschwollen mit grauen Belägen erscheinen.

Bei einem klassischen Krankheitsbild ist es relativ einfach, das Pfeiffersche Drüsenfieber zu diagnostizieren. Es kommt aber sehr häufig vor, dass die Krankheit nicht erkannt wird, weil typische Symptome wie die Monozytenangina fehlen. Bei extremer Müdigkeit und Schwächegefühl sollte man deshalb auch immer an eine vorausgegangene Epstein-Barr-Infektion denken.

Zur endgültigen Abklärung wird der Arzt dem Patienten Blut abnehmen. Zu Beginn der Infektion ist die Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) stark verringert (Leukopenie). Aber nach einigen Tagen zeigt sich das für das Pfeiffersche Drüsenfieber charakteristische „bunte Blutbild" mit einer auffälligen Erhöhung der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozytose) auf 10.000 bis 30.000 pro mm³ und einem 60-80%igen Anteil an veränderten mononukleären Zellen, den „Drüsenfieberzellen".

In seltenen Fällen sind weitere Untersuchungen notwendig: Serologisch lassen sich sowohl Antikörper wie auch direkte EBV-Antigene im Blut nachweisen. Dafür stehen Schnelltests zur Verfügung, die allerdings meist nicht eindeutig sind. Am sichersten lässt sich eine Mononukleose mit der sog. ELISA-Methode diagnostizieren, die die genaue Menge der verschiedenen EBV-Antigene feststellt.

Besteht der Verdacht, dass Leber und Milz angegriffen sind, überweist der HNO-Arzt an einen internistischen Kollegen. Um festzustellen, dass Leber und Milz infiziert sind, wird dieser u.a. die Leberenzyme im Blutserum bestimmt.

Abgrenzung von anderen Erkrankungen (Differentialdiagnose)

Wichtig ist es, die Monozyten-Angina gegen eine gewöhnliche Streptokokken-Angina (Tonsillitis) oder Rachenentzündung (Pharyngitis) sowie gegen Diphtherie und Angina Plaut-Vincent abzugrenzen. Lymphknotenschwellungen sind auch Begleiterscheinung von vielen anderen bakteriellen oder viralen Infektionen wie beispielsweise Toxoplasmose oder von Tumorerkrankungen wie Leukämie oder Hodgkin-Krankheit. Erhöhte Leberwerte treten bei allen Formen der Virus-Hepatitis auf. Bei Zytomegalie zeigt sich ein ähnliches Blutbild wie bei der Mononukleose.