Kehlkopfentzündungen - mögliche Komplikationen

Im Normalfall ist die Prognose bei einer akuten Laryngitis gut und die Symptome klingen innerhalb von ein paar Tagen ab. Dennoch kann es auch zu Komplikationen kommen. Sind die Stimmlippen mit weißen Fibrinbelägen bedeckt, spricht das für einen schweren Verlauf (fibrinöse Laryngitis). Bei einer sehr starken Entzündung führt die Schwellung im Kehlkopfbereich manchmal zu gefährlicher Atemnot. Eine mögliche Komplikation ist auch eine Beteiligung der inneren, an der Stimmbildung beteiligten Kehlkopfmuskulatur am Entzündungsgeschehen. Hier kann eine Stimmstörung nach der Entzündung auftreten. Gelegentlich kann ein ungenügender Stimmlippenschluss (Internusschwäche) zurückbleiben, der zu permanenter Heiserkeit führt. Hier gibt es aber wirkungsvolle Therapien wie Stimmübungen.

Bakterielle Kehlkopfinfektionen können fortschreiten und zu Phlegmonen oder Abszessen im Kehlkopfbereich führen (Larynxphlegmone/Larynxabszess). Beides beginnt meistens mit plötzlichem Schüttelfrost und besonders heftigen Schluckschmerzen, die in die Ohren ausstrahlen. Behandelt wird mit Antibiotika, wobei der Abszess zusätzlich chirurgisch geöffnet werden muss. Im Extremfall kann sich auch eine Entzündung der Kehlkopfknorpelhaut (Kehlkopfperichondritis) bis hin zur Knorpeleinschmelzung entwickeln. Symptome sind neben Atemnot ebenfalls starke, in die Ohren ausstrahlende Schmerzen beim Schlucken und Betasten des Kehlkopfes. Auch hier wird in erster Linie mit Antibiotika behandelt.

Eine typische Verlaufsform einer unbehandelten chronisch-hyperplastischen Laryngitis stellt das Reinke-Ödem dar. Hierbei handelt es sich um eine Wucherung mit Flüssigkeitsansammlung (Ödem) im sogenannten Reinkeschen-Raum der Stimmbänder, wahrscheinlich ausgelöst durch eine lokale Störung des Lymphabflusses. Ein Reinke-Ödem kann operativ entfernt werden.