Was ist ein Hörsturz?

Von einem Hörsturz bzw. „Ohrinfarkt" spricht man, wenn plötzlich einseitige Hörprobleme („Innenohrschwerhörigkeit") bis hin zum Hörverlust auftreten - ohne offensichtliche Ursache. Typischerweise verspürt der Betroffene ein dumpfes Gefühl im Ohr, wie „Watte im Ohr", Ohrgeräusche (akuter Tinnitus) können hinzukommen. Ein Hörsturz muss ernst genommen werden, es ist aber kein Notfall.

Bei gut der Hälfte der Betroffenen normalisiert sich das Gehör nach wenigen Stunden oder spätestens nach ein bis zwei Tagen von ganz allein. Halten die Beschwerden an, sollten sich die Betroffenen innerhalb weniger Tage bei einem HNO-Arzt vorstellen.

Von einem Hörsturz können prinzipiell alle Altersgruppen betroffen sein, nur im Kindesalter tritt er selten auf. Das bevorzugte Erkrankungsalter liegt - mit fallender Tendenz - um  das  50.  Lebensjahr. Mehr als 150.000 Menschen erleiden laut der Deutschen Tinnitus-Liga hierzulande jedes Jahr einen Hörsturz. Die aktuelle Leitlinie* gibt sogar Zahlen von 160 bis 400 Fällen jährlich pro 100.000 Einwohnern in Deutschland an. Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen. Die Ursachen sind oft nicht genau zu klären. Häufig ist aufgrund verschiedener Faktoren die Durchblutung des Innenohrs gestört. Stress spielt bei der Entstehung eines Hörsturzes vermutlich eine große Rolle. Daher sollten Betroffene Ruhe bewahren und weiteren Stress vermeiden!

*S1-Leitlinie Hörsturz, Stand 01/2014 (geprüft und verlängert bis 01/2019)